Bagasse
ist bisher deutlich weniger bekannt als PLA, hat allerdings überhaupt keinen Grund sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Bagasse wird aus einem Nebenprodukt der Zuckerrohrproduktion gewonnen und besteht zu 40 bis 60 % aus Cellulose, zu 20 bis 30 % aus Hemicellulosen und zu etwa 20 % aus Lignin. Es kann energetisch als Festbrennstoff genutzt werden. Dies geschieht in der Regel bereits in der Zuckerfabrik, wo die Energie aus der Verbrennung zur Erzeugung der bei der Zuckerproduktion benötigten elektrischen Energie und Wärme genutzt werden kann.
Nachdem der Saft aus den Rohren gepresst worden ist, bleiben faserige Reste zurück. Mit Wasser vermischt, ergeben Diese eine Art Brei. Wenn dieser in die richtige Form gebracht und getrocknet wird, lassen sich daraus ganz einfach und ohne Zusatz von Chemikalien styroporähnliche Produkte herstellen.
Ob Take-Away-Boxen, Becher oder Geschirr, mit Bagasse kann eine Vielzahl typischer Plastikprodukte ersetzt werden. Für die aktuelle Produktionsmenge von Bagasse-Produkten wird also zunächst ein Mal keine zusätzliche Fläche für den Rohstoffanbau in Anspruch genommen. Im Gegenteil: Es wird sogar ein Abfallprodukt sinnvoll verwertet, anstatt wie bisher üblich einfach verbrannt zu werden.